Reisebericht: USA, der Südwesten

Juli, August 1998

Hier stelle ich meine liebsten Reiseziele aus einer sehr persönlichen Sichtweise vor. Ich möchte einige meiner Reisen beschreiben, ein paar Tips und Erfahrungen, die ich machte und mir wichtig erscheinen, weitergeben. Zur Auflockerung ein paar Fotos, wenn möglich mit genauen Belichtungsdaten, um den Text etwas aufzulockern und zu ergänzen.

Reisezeit: 27.Juli bis 28 August1998

Teilnehmer: Meine Freundin Gudrun und zwei befreundete Familien mit ihren Kindern im Teenager-Alter , insgesamt 8 Personen

Reiseführer: Merian Live! "USA Nationalparks West", ISBN 3-7742-0499-3

Richtig Reisen DuMont-Verlag, "Kalifornien", ISBN 3-7701-1109-5

Wer eine Reise tut, hat viel zu erzählen...

Gleich vorweg -mir hat die Reise wirklich gut gefallen!

Zunächst aber ein paar Gedanken zu Land und Leute:

Die Südwestküste ist sicher ein Land, das zu den schönsten der Erde zählt. Aber mit den Amerikanern und deren Sitten habe ich mich nicht immer anfreunden können.

Im ganzen Land wird einem suggeriert, man sei in einem freien Land, nur mir scheint zwischen der mitteleuropäischen und der amerikanischen Freiheit sind im wahrsten Sinne des Wortes Welten dazwischen.

In Amerika ist alles extrem; die Weite des Landes, die großen Konsumtempel, die größe der Steaks, die der Autos, aber vor allem sind die Verbote zum Teil für einen "gelernten Mitteleuropäer" irrwitzig (Ich muß noch vorausschicken, daß mich die unten aufgelisteten "Verbote" meist eher erstaunt oder amüsiert und weniger meinen Urlaub beinträcht haben ):

Rauchen ist überall verboten (Ich bin leidenschaftlicher Gelegenheitsraucher, trinke dafür extrem wenig Alkohol)
Alkohol darf in der Öffentlichkeit gar nicht oder nur aus Papiertüten getrunken werden (je nach Bundesstaat) ,außerdem muß man das 21. Lebensjahr erreicht haben. Das führt dann so weit, daß junge Erwachsene am Land außerhalb ihres Ortes ein Motel mieten und dort ihre Saufgelage haben. Dafür dürfen 16-jährige in den USA schon mit dem Auto fahren.
Im (Fast-) Foodrestaurant wird man aufgefordert, im Sitzgarten seinen Platz nach 15 Minuten zu räumen
Schanigärten sind in den USA fast völlig unbekannt, außer in San Fransisco, das fast schon europäisch ist für eine amerikanische Stadt.
Den Vogel schießt aber Carmel ab, wo Mr.Clint Eastwood einmal Bürgermeister war: Dort ist es nicht erlaubt, in der Öffentlichkeit zu essen.
Es gibt in den Motels (zumindest bei denen der Motel6 Kette) keine Möglichkeit, sich irgendwo zu treffen und zu beraten, wenn man mit einigen Freunden unterwegs ist.
Die Kellner (die im Vergleich zu ihren europäischen Kollegen meist unterbezahlt sind) werfen einem alles was sie servieren auf den Tisch und alle finden das auch noch schick. Da lobe ich mir französische oder italienische Kellner mit ihrer unnachahmlichen Souveränität.
Beim Tanken an der Tankstelle muß man zuerst bezahlen, erst dann bekommt man Sprit.

Es gibt natürlich auch Sachen, die mir gefallen haben:

An den meisten Ampeln darf man, wenn es rot ist, rechts abbiegen (ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber immerhin)
Die Landschaft ist wunderschön und die Nationalparks sind allesamt absolut sehenswert.
Wer Unterhaltung in Form von Erlebnisparks sucht, ist in Amerika sehr gut aufgehoben.
Durch die Größe des Landes ist die Wirtschaft dynamischer, was mir als Konsument gut gefällt.
Wenn irgend etwas der Unterhaltung dient (und das ist in diesem Land fast alles), dann bekommt man es meist unkompliziert und in der für dieses Land typischen Fülle serviert; natürlich nur gegen Bares:-).
Das Bezahlen mit der Kreditkarte und auch das Telephonieren mit derselben wurde innerhalb kürzester Zeit selbstverständlich, sogar ein Paar Würstel bezahlten wir damit :-)

Ich hoffe, ich erscheine nicht zu sehr als Snob, denn die Reise hat mir WIRKLICH gut gefallen, aber wenn ich mir in einer Stadt immer überlegen muß, was ich darf und was nicht, schleicht sich bei mir der Verfolgungswahn ein.

USA Karte

Reiseinfos

Wir buchten neben dem Flug auch die Mietwagen in Österreich ,da dies die günstigere Variante war. Gudrun und ich entschieden für den zweitkleinsten Wagen des Anbieters "Dollar", wobei man auch hier in amerikanischen Dimensionen denken muß:

Im Katalog war dieser Wagen für 2 Erwachsene und 3 Kinder empfohlen, für österreichische Verhältnise ist das Auto eine Mittelklasselimousine für fünf Erwachsene mit Gepäck. Unser Freunde entschieden sich gemeinsam für einen Minvan für 10 Personen und hatten dadurch viel Platz im Auto, was für lange Fahrten wichtig war. Weiters buchten wir für Los Angeles, wo unsere Reise begann, ein Hotel für ein paar Nächte, um nicht nach dem langen Flug (bis wir einen Fuß in "die neue Welt" setzen konnten, waren 20 Stunden vergangen), nachdem wir unser Auto in Empfang genommen hatten und mit einem Jet Lag von 9 Stunden, in einer unbekannten Großstadt auch noch ein Hotel suchen müssen.

Leider machten wir den Fehler,daß wir für San Fransisco, von wo aus wir nach Hause flogen, kein Hotel vorbestellten. Es war nicht leicht, ohne Auto, das wir zurückgeben mußten (außerdem ist das Einbahnsystem total undurchschaubar), dafür mit viel Gepäck ein Hotel mit Anbindung zum Flughafen zu finden.

Während der Rundreise übernachteten wir zum Teil aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch weil sich die Motels meist in einer sehr guten Lage zu unserem jeweiligen Reiseziel befanden, ausschließlich in Motels der Kette Motel6. Außerdem konnte man bequem von einem zum nächsten und übernächsten Motel reservieren, was übrigens zu dieser Reisezeit auch ratsam ist.

Wir nahmen nur ca 10.000 ATS in US Dollar mit, den Rest bezahlten wir mit unseren Kreditkarten.

The ultimate guidebook to United States
Oder Dinge auf die man achten sollte, wenn man als „european älpler" für 5 Wochen nach Kalifornien reist!

Diesen Reisefürer schrieb ich VOR der Reise, druckte ihn aus für die Reise und ergänzte ihn nun für diese Webseite!

1. Allgemeines

Flug in die USA

Flug von den USA

27.Jul. 98 (Mo) 7.20 ab Graz

27.Jul. 98 (Mo) 8.45 an Frankfurt

27.Jul. 98 (Mo) 10.50 ab Frankfurt

27.Jul. 98 (Mo) 13.20 ab Los Angeles

Flugdauer ca. 12 Stunden, Zeitverschiebung -9 Stunden

27 Aug. 98 (Do) 14.50 ab San Fransisco

28 Aug. 98 (Do) 10.25 an Frankfurt

28 Aug. 98 (Do) 17.00 ab Frankfurt

28 Aug. 98 (Do) 18.20 an Graz

Flugdauer ca. 11 Stunden, Zeitverschiebung +9 Stunden

Besuch folgender Bundesstaaten:

Kalifornien, Arizona, Utah, Nevada und Colorado (und ein Stückerl Mexico)

Der Verkehr

In Kalifornien besteht Gurtenpflicht
Fußgänger haben grundsätzlich Vorfahrt (und Verhalten sich danach!)
haltende Schulbusse mit Warnblinklicht dürfen in keiner Richtung überholt werden
Parken außerhalb von Ortschaften nur dann, wenn das Auto nicht mehr auf der Straße steht
Rechtsabbiegen an roten Ampeln erlaubt (vorher anhalten), außer ein Hinweis verbietet dies
Bei Kreuzungen mit mehreren Stopptafeln fährt derjenige, der als erster gehalten hat, wieder los
auf Freeways zügig auffahren außer das Schild YIELD weist auf Vorrang geben hin
bei einigen Freeway-Auffahrten werden car pools (ab 2 Personen) bevorzugt, manchmal durch eigene Fahrspuren „car pool lanes"

Farbenlehre
rot         Halten und Parken verboten
grün     Kurzparkzone
gelb     Ein- und Aussteigen Erlaubt
blau     Parken nur für Behinderte


Straßentypen

Interstate Highway (Abkürzung I-15) gerade Zahlen Ost-West ungerade Zahlen Nord-Süd

US-Fedaral (Abkürzung US 20)

California (Abkürzung S1) Landstraße innerhalb Kaliforniens

Das Geld (seufz...)

Banken sind in Kalifornien Mo-Do von 10-15 Uhr, freitags von 10-18 Uhr geöffnet, Sa und So geschlossen.
Münzen: Dollar = $
Quater = 25 cents
Dime = 10 cents
Nickel = 5 cents
Schein/Banknote: banknotes
Münzen: coins
einen Scheck einlösen:" to cash a check"

Das Trinkgeld

üblich sind 15%, an der Bar 50 cents beim Taxi 20%,
an Tankstellen wird kein Trinkgeld erwartet

Maße und Gewichte

Längenmaße Flächenmaße

1 inch (in) = 2,54 cm 1 square food = 930 cm2

1 foot (ft) = 0,3 m 1 acre = 0,4 Ha = 4047 m2

1 yard (yd) = 0,9 m 1 squ. mile = 259Ha = 2,59Km2

1 mile = 1,6 Km

Hohlmaße Gewichte

1 pint = 0,47 l 1 ounce (oz) = 28,35 g

1 quart = 0,95 l 1 pound (lb) = 453,6 g

1 gallon = 3,79 l 1 ton = 907 Kg

Kragen/Collars

A	35-36	37	38	39	40/41	42	43
US	14	14,5	15	15,5	16	16,5	17

Schuhe

A	36	37	38	39	40	41	42	43	44
US	5	5,75	6,5	7,25	8	8,75	9,5	10,25	11

National Parks

Mit dem „Golden Eagle Passport", erhältlich um 25$ beim erstbesten Nationalpark kann man in die meisten Parks (auch außerkalifornische) günstiger Besuchen.

Bei den Sehenswürdigkeiten sollte man zeitig da sein, um den Besuchermassen auszuweichen. Motels einige Meilen von den Sehenswürdigkeiten entfernt aussuchen, da diese billiger und nicht überlaufen sind.

2. Reiseziele

Los Angeles

Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Sehenswürdigkeiten: Sunset Boulevard, Hollywood Hills mit den Buchstaben HOLLYWOOD wollten wir uns ansehen, ging leider nicht da die Hügel zu verbaut sind und der Smog zu stark ist, Hollywood Bulevard mit dem Walk of Fame war nur mäßig , Beverly Hills waren ganz nett, die Universal Studios waren sehenswert, geöffnet ab 8.00 Uhr

Ausflüge:

Disneyland in Anaheim für die Kids

Sonstiges: In der rush hour nicht autofahren!!

Carlsbad San Diego

Aufenthaltsdauer: 4 Nächte

Sehenswürdigkeiten: Seaworld für die Kids

Ausflüge:

Tijuana (mit der Straßenbahn ereichbar) über die mexikanische Grenze, muß man gesehen haben, nur der Markt wirkt ein bißchen wie Tarvis in Übergröße
baden im Meer mit hohen Wellen am schönen Strand von Carlsbad
Gudrun und ich fuhren nach San Diego. Die Innenstadt ist eine kleine Perle!

Sonstiges: San Diego ist die zweitgrößte Stadt Kaliforniens

Stützpunkt: Indio (via Joshua Tree National Park) Indio

Aufenthaltsdauer: eine Nacht

Sehenswürdigkeiten: Joshua National Park (FOTO) (wunderschön, aber sehr heiß und viele Gelsen)

Ausflüge: Montezumas Kastle

Sonstiges: kauften unseren "Golden Eagle Passport" mit dem man günstiger in fast alle Nationalparks kommt

Tucson Tucson

Aufenthaltsdauer: eine Nacht

Sehenswürdigkeiten: ---

Ausflüge:

Old Tucson (eine "authentische" Westernstadt wo ein gewisser Mr. Ronald Reagan "The last Outpost" drehte) mit einer lustigen und auch ungewöhnlich selbstironischen Westernshow
Saquaro Nationalpark

Flagstaff (via Phoinix und Biosphere 2)

Aufenthaltsdauer: 3 Tage

Sehenswürdigkeiten: das Observatorium von Lowell, der in den 50er Jahren den Planeten Pluto entdeckte

Ausflüge:

Biosphere 2, eine von der University of Columbia initierte Nachbildung der Biosphäre Erde, um unter anderem zu beweisen, daß Menschen, Tiere und Pflanzen in diesem künstlichem Ökosystem überleben können, der Versuch scheiterte leider
Montezumas Kastle
Sunset Crater, bei Sonnenuntergang soll er sehr schon sein, der Aufstieg ist gesperrt, da zu viele Besucher den Krater plattwalzten. Der Ausbruch des Vulkans war mit großer Wahrscheinlichkeit verantwortlich für den Untergang der Sinagua-Indianer, die im Walnut Canyon lebten
Meteor Crater, ein sehr beeindruckender Krater diente damals als Ausbildungsstätte für die Apollo-Astronauten
Grand Canyon (süd), ist eines der größten Naturwunder,TIP: unbedingt vorher im IMAX-Kino das am Eingang des Canyons ist, den Grand Canyon Film ansehen, er ist so schön, daß mir die Tränen kamen! Dieser Canyon ist so groß,daß er die Menschenmassen die täglich den Park überlaufen verschluckt, sie verlaufen sich in diesen Dimensionen, der Canyon ist 300 Km breit und 1600 Meter tief. Wir hatten sogar die Möglichkeit am Abgrund unbehelligt von den andern Touristen ein kleines Picknick zu machen und die kolossale Ausicht zu genießen.

Sonstiges: viele Motels, liegt an der Route 66!

Santa Fé

Aufenthaltsdauer: 2 Nächte

Sehenswürdigkeiten: der Stadtpark mit ein paar "Späthippies", Häuser in adobebauweise (FOTO)

Ausflüge: Taos, ein "authentisches" Pueblodorf. Dazu muß ich anmerken, daß war das einzige Mal, das ich mich "geneppt" vorkam! Ich bezahle sonst ohne murren jeden Eintritt, aber was dort geboten wird ist unter aller Kritik: Obwohl das Dorf unter dem Schutz der UNO steht, und als erhaltenswert eingestuft ist, wird einem nichts geboten, außer Schmuck und Tand den man natürlich mit der Kreditkarte bezahlen kann.Es ist auch nicht dauernd bewohnt wie in den Bröschüren zu entnehmen ist, sondern die Häuser dienen nur als Verkaufsläden:

Ein kleiner Auszug aus der Preisliste: $4 Eintritt pro Person, $6 pro Auto, $10 pro Fotoapparat, $20 pro Videokamera, ...

Das einzig Gute an der Sache ist, daß die Einnahmen den Indianern bleiben, aber die Art und Weise wie sie das Dorf vermarkten ist bedenklich.

Stützpunkt: Farmington

Farmington